Wenn man den Umfragen glauben darf – und wir haben keinen Anlass, das nicht zu tun, dann spielt fast jeder zweite im deutschen Bundesgebiet zumindest ab und zu ein Videospiel. Dröselt man die Zahl der „Spieler“ weiter auf, dann sieht man, dass die Männer ein klein wenig häufiger spielen als die Frauen. Und dass der Großteil der Spieler auf die jungen Mitmenschen entfällt, ist eigentlich vorprogrammiert. Etwa drei Viertel aller 16 bis 29-jährigen zählt zu den Spielern, zwei Drittel der Altersklasse 30-49 Jahre und ein Drittel der zwischen 50 und 64 Jahre alten und nur gut 10% der noch älteren Semester. Wir geben zu – das ist wenig überraschend.
Corona beeinflusst unser Leben immens
Und Corona hat die Zahlen naturgemäß ein wenig nach oben getrieben. So gab es jüngst Umfragen zum Thema, wie man sich die Zeit in diversen Lockdowns versüßt hatte. Die Hälfte aller gab an, dass ihnen ohne Videospiele die Decke auf den Kopf gefallen wäre, etwa ein Drittel bestätigte, dass sie durch Online Spiele zumindest ein bisschen soziale Kontakte pflegen können. Rund 60% gaben an, dass damit einfach der Alltag ein wenig versüßt wird. Besonders gut angekommen sind die üblichen Online Spiele, die man aus den Medien zur Genüge kennt. World of Warcraft, Counter-Strike, DOTA und wie sie alle heißen. Aber auch Spielautomaten, die man ansonsten in Spielotheken findet, beispielsweise Ghost Slider, erfreuten sich großer Beliebtheit. Es sind eben zwei komplett konträre Gruppen, die hier bedient werden. Während die einen gerne über Tage hinweg Gefechte austragen, wollen die anderen viele kurzweilige, schnelle und unterhaltsame Spiele erleben. Erfreulich, dass es für jeden Topf einen Deckel gibt.
Aber was sind die Trends der jüngsten Vergangenheit und der Zukunft? Wohin geht die Reise, wenn es um Videospiele geht? Hier sind die Top 3 der Trends.
Trend 1: Videospiele werden mobil
Wenn man den Titel liest, denkt man sich vielleicht: „Ist logisch. Jeder hat ein Smartphone. Jeder will unterwegs spielen.“ So einfach ist die Sache aber nicht. Spiele sind teils sehr umfangreich programmiert. Und längst nicht alle Spiele stehen für sämtliche Plattformen und Betriebssysteme zur Verfügung. Denken Sie beispielsweise an Spielkonsolen. Wenn es so einfach wäre, jedes Spiel einfach so für jede Konsole zu entwickeln – hätten das die Softwarehersteller nicht alle getan? Alleine schon, um einen größeren Markt anzusprechen? Egal ob Nintendo Wii, Switch, Xbox, Playstation, Windows-Computer, Linux-Computer, Apple-Computer oder verschiedene Tablets, die mit unterschiedlichen Betriebssystemen daherkommen. Es ist nicht einfach, alle Spiele für mehrere Plattformen zu realisieren.
Dennoch führt heute an Mobilität kein Weg mehr vorbei. Und weil der Markt in Sachen Computerspiele schon sehr gut gesättigt ist, legen viele Hersteller großen Wert darauf, dass ihre Spiele umgehend auch für Mobilgeräte geeignet sind. Möchte man einen riesigen potenziellen Kundenstamm ansprechen, muss man sein Videospiel auch für Android und iOS kompatibel realisieren. Die logische Folge: Wo möglich, versucht man Standards wie HTML5 zu verwenden. Denn dann braucht es keine großen Downloads, keine Programme oder Apps, die man irgendwo installieren und danach updaten muss. HTML5 bedeutet, dass ein Spiel automatisch im Browser spielbar ist. Die Kompatibilität spielt keine Rolle.
Besonders gut sieht man die Entwicklung bei den ganz kleinen, schnellen Spielen, die mit einem vermeintlich übersichtlichen, wenn auch gut durchdachten Gameplay erscheinen. Das sind diverse Automatenspiele für Online Casinos. Sie sind klein und kompakt. Es sind keine ewig dauernden Stories, die sich über Wochen ziehen, sondern knackige Spielabläufe, die binnen Sekunden erledigt sind. Wären diese auf Smartphones nicht spielbar, wäre der Andrang nur halb so groß.
Trend 2: In-App Käufe
Man blättere im Kalender einige Jahre zurück. Wie verdiente ein Entwickler Geld? Ganz einfach. Er veröffentlichte sein Spiel, das auf CD oder DVD gebrannt war. Und damit sich das Spiel nicht ganz ungehemmt vervielfachte, wurde der Datenträger mit einem Kopierschutz versehen. Der Spieler kaufte das Spiel im sortierten Fachhandel oder im Internet und bekam einen Datenträger, der zugleich die Lizenz beinhaltete.
Und wie verdient man heute mit Spielen Geld?
Wer Spiele zu teurem Geld anbietet, verliert Kunden an die Konkurrenz. Besonders bei den mobilen Apps schrecken höhere Anschaffungskosten die Spieler ab. Sie suchen sich etwas, was günstiger oder gar gratis angeboten wird. Aber wie verdient man damit Geld? Erste Option: Werbung. Früher oder später sind die Spieler aber auch von Werbung ziemlich genervt. Deshalb ist es besser, man überlegt sich eine Strategie, die ein kostenloses Nutzen möglich macht, die von Werbung absieht und die über Umwegen ein Zusatzgeschäft beschert. Und da kommen In-App Käufe ins Spiel. Nehmen wir ein Kampfspiel. Der Spieler zieht mit seinem einsamen Krieger los und sammelt Erfahrung, Waffen, Munition und Kampfgeist, indem er mit leichten Gegnern beginnt und immer schwerere Gegner besiegt. Wem das zu langsam geht – denn die wirklich guten Kämpfer dieses Spiels sind schon seit Monaten aktiv – der kann seinen Krieger mit Mikrotransaktionen sukzessive aufwerten. Man kauft um sehr kleine Beträge Waffen oder andere Ausstattung und steigt schneller in den Kreis der Elite auf. Die kleinen Beträge werfen in Summe mehr ab als man meinen möchte. Laut Schätzungen werden weltweit mehrere Milliarden Euro jährlich auf diese Art umgesetzt.
Trend 3: Strategie- und Fitness-Games boomen
Dass Strategiespiele seit längerem zu den sehr gern gespielten Games zählen, ist kein gut gehütetes Geheimnis. Zweiteres, dass Fitness-Games massiv zulegen, überrascht aber ein wenig. Es ist zu vermuten, dass auch das mit Corona zusammenhängt. Denn Corona zwingt viele zum Daheimbleiben. Und das macht mürbe. Und welches Fitnesscenter, welcher Tennisplatz oder welches Sportzentrum darf im Lockdown geöffnet haben? Eben. Die klugen Entwickler haben den Trend erkannt. Die Daheimbleiber müssen und wollen beschäftigt werden. Und deshalb ist es gut, dass sowohl Gehirn als auch Körper auf irgendeiner Weise fit gehalten werden. Games für mobile Geräte sind deshalb eine sinnvolle Ergänzung und erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Fazit
Wer gerne mal spielt, darf sich freuen – langsam aber sicher gehört er zur Mehrheit in der Bevölkerung. Und das Ganze ist längst auch salonfähig, vor allem wenn man sich vor Augen führt, wie unglaublich viele Spiele erscheinen. Sie als Spieler können aus dem Vollen schöpfen, denn der Markt ist größer denn je. Und egal mit welchem Gerät Sie spielen möchten – Sie werden die Spiele finden, die auf Ihrem Gerät funktionieren und Sie bestens unterhalten.