Endlich mal wieder einen guten Burger essen – das war der Plan im neuen Jim Block Berlin. Da Jim Block zur Steakhouse-Kette Blockhouse gehört und ich dort sehr gerne essen gehe klang das zunächst sehr vielversprechend. Warum ich dann trotzdem enttäuscht war lest ihr hier. Mein Review zum Jim Block in Berlin.
Im April hat mal wieder ein neuer Burger-Laden in Berlin seine Tore geöffnet: Das Jim Block Berlin hat mich schon bei meinen letzten Besuchen im Blockhouse angelacht. Kein Zufall, denn dort wird heftig für den neuen Laden geworben. Dieser gehört nämlich zur Blockhouse Gruppe, welche es bereits seit 1968 gibt. Die Aktiengesellschaft kommt aus Hamburg und ist auch vor allem dort stark vertreten. Da sich die Kette auf gute Steaks spezialisiert hat, ich gerne mal in einem Blockhouse ein Tenderloin esse, habe ich mir gemeinsam mit einem Kumpel einen Termin fürs Jim Block gesetzt.
Erwartungen
Nachdem die Steaks im Blockhouse einmalig gut schmecken und aus meinen Besuchen mittlerweile eine Art regelmäßiges Ritual geworden ist, lagen die Erwartungen an die Qualität, den Geschmack sehr hoch. Schließlich wird für die Burger dasselbe Fleisch verwendet wie für die Steaks. Die Burger-Paddies werden nämlich aus dem bei der Portionierung der Block House Steaks übrigen Fleisch hergestellt. Das hört sich erstmal gut an, auch wenn mein erster Gedanke mehr zur „Reste-Ecke“ ging. Da ich aber weiß, dass bei der Portionierung eines guten Steaks aber nur nicht am Rand herumgesäbelt wird, sondern oftmals auch ganze Fleischstücke entfernt werden um Form und Konsistenz zu gewährleisten hat mich das nicht abgeschreckt und mir lief schon das Wasser im Mund zusammen, als ich zum ersten Mal die Webseite besucht habe und mir die Burger dort angesehen habe.
Restaurant
[mappress mapid=“1″]Die Berliner Filale der Jim Block Kette befindet sich direkt am Kuhdamm, bzw. am neuen Bikini-Center direkt am Zoologischen Garten. Auch die unmittelbare Nähe zum neu eröffneten Kino Zoopalast (von dem übrigens auch bald mal ein Review kommt) dürfte hier sicherlich für einiges an Kundschaft sorgen. Durch die zentrale Lage und die unmittelbare Nähe zum neuen Bikini Center werden hier sicherlich ne Menge Touristen ein Päuschen machen.
Ein gemütliche Außenbereich ist vorhanden, mit einigermaßen bequemen Tischen und Bänken. Vom Stil her erinnert das etwas an Ikea, aber es passt. Natürlich sitzen draußen die Raucher und das sorgt dafür, dass wir uns rein setzen müssen. Eigentlich ziemlich schwach dass hier kein generelles Rauchverbot durchgesetzt wird! Das Innere ist schick gemacht, es gibt hohe Tische und Stühle und gemütliche Sitzbänke in jeder Tischgröße. Auch größere Gruppen sollten hier ihren Platz finden.
Burger
Wichtiger als die Einrichtung, die Sitzgelegenheiten oder das Ambiente sind für einen Burger-Laden jedoch die Burger selbst. Wie oft habe ich in einem tollen Restaurant gegessen und war von der Qualität des Essen enttäuscht. Jim Block bietet hier ganz im Stil der anderen Ketten die Möglichkeit einzelne Burger zu essen, oder ein Menü zu bestellen. Die Auswahl der Burger beschränkt sich dabei auf 11 reine Burger, 4 Burger-Paddies mit Beilage und 2 Salat. Derzeit ist auch noch ein Spezial-Burger auf der Karte, der Oriental Chicken Burger. Die Auswahl ist leider nur an einer Stelle im Restaurant dargestellt. Hier drängt sich jeder der bestellen will. Leider fehlen auf dieser Tafel auch die Zutaten der Burger. Ich muss also mehr oder weniger erraten was auf den Burgern drauf ist. Anhand der Bilder nicht unbedingt einfach. Gut dass ich hier vorab schon auf der Internetseite nachgeschaut habe. Hier gibt es nämlich detaillierte Angaben zu jedem Burger. Diese gibt es auch als herunterladbare .pdf.
Ich entscheide mich für den NY Blue Cheese Block Burger mit Extra Fleisch im Menü. Im Menü gibt es dann entweder Pommes oder die berühmten Steakhouse Knoblauch-Brote dazu. Das ist zwar verlockend, aber zu einem Burger gehören Pommes. Mein Kumpel testen den Smokey BBQ Burger.
Nachdem uns der Verkäufer hier die Wahl zwischen Ketchup, Mayo und Sour Cream für unsere Pommes hat wählen lassen warten wir auf unsere Burger. Cool ist hier, dass die Burger keine Nummern haben, mit denen die Identifikation erfolgt sondern Straßennamen aus Berlin. Eine schöne Idee, doch wenn der Mitarbeiter so undeutlich die „Monbijoubrücke“ ruft, wie er kann ist leider raten angesagt ob das jetzt dein Burger ist. Trotzdem erhalten wir innerhalb von 5min unseren Burger. Das geht schnell, zeigt aber auch dass Jim Block auch fertige Paddies benutzt und das Fleisch nicht frisch zubereitet. Schade, denn genau das hatten wir uns gewünscht. Das Trinken konnt in einem richtigen Glas daher, jetzt geht es mit dem Tablett an einen Tisch und es wird gegessen. Hier nochmal der Vergleich zwischen Reklame und Realität:
Und das ist der Burger wie er mit Extra-Fleisch auf meinem Teller lag:
Tja der Unterscheid ist deutlich zu erkennen und kommt euch von anderen Burger-Läden sicherlich bekannt vor. Das Fleisch ist bei weitem nicht so lecker wie auf dem Bild. Das Brötchen ist flachgedrückt und für ein Burgerbrötchen eher ungewöhnlich hart gebacken. Ich frage mich wo mein Extra-Fleisch abgeblieben ist. Der Salat schon etwas zerfallen. Von Baconscheiben keine Spur (diese sind mini und kaum erschmeckbar). Trotzdem wir wagen uns an die Burger und probieren.
Erstes Feedback, durchaus ok…aber eben nur ok. Das Fleisch schmeckt etwas langweilig, die NY Blue Cheese Soße ist quasi komplett beim anheben hinten raus gelaufen. Schade denn vom Teller schmeckt sie eigentlich ganz gut. Die Pommes sind schön fest und teilweise knusprig. Die kann man essen. Von der Qualität aber nicht von Mac Doof Pommes zu unterscheiden. Der BBQ Burger hingegen ist beim Fleisch sogar total durchwachsen. Gleich 2 mal muss mit dem Besser ein Stück Knorpel entfernt werden, nach dem mein Kumpel draufgebissen hat. Das ist unschön und zerstört die Lust auf ein schönes Burger-Erlebnis meist total. Wir lassen uns trotzdem nicht abschrecken und essen zuende.
Empfehlung und Fazit
Beim Aufstehen entscheiden wir uns spontan dafür hier nur noch im Notfall essen zu gehen. Denn mal abgesehen von der schlechten Auswahlmöglichkeit an einer Tafel quasi ohne hilfreiche Beschriftung sind die Burger bei Jim Block eine ganze Spur teurer. Beim Blick auf die Rechnung entdecke ich nicht nur dass ich gerade 9,70€ für einen Burger ausgegeben habe, sondern auch dass mir die Bedienung nicht gesagt hat dass Sour Cream extra kostet! Der hohe Preis für den Burger sehe ich auch in der Fleischqualität nicht gerechtfertigt. Knorpel und schnell zubereitete Frikadellen aus dem Kühlfach. Das geht auch besser. Außerdem frage ich mich wo wohl mein extra Fleisch geblieben ist, aber anscheinend werden hier einfach die Burger-Paddies ausgetauscht wenn man mehr möchte. Ich hatte in jedem Fall die „Große Portion mit 180 Gramm Fleisch“. Ob das allerdings stimmt kann ich nicht sagen, denn meine Waage hatte ich nicht dabei 😉 Wie man allerdings ohne das Extra-Fleisch satt werden soll, ist mir ein Rätsel. Auch so sind wir knapp davor noch etwas anderes essen zu gehen.
Das Jim Block Berlin wird uns wohl so bald nicht wiedersehen. Sind wohl doch nur Reste im Burger. Schade eigentlich, gut nur dass Block House nicht eine solch miese Qualität anbietet.
Zunächst möchte ich den Unterschied zwischen Bouletten/Frikadellen erläutern. Bouletten werden aus gemüschten Hackfleisch Schwein/Rind hergestelt. Dazu kommen Paniermehl oder ein altes geriebenes Brötchen hinzu. Der Hackfleischteig wird mit ein oder zwei Eiern gebunden. Natürlich rührt man Salz/Pfeffer und weitere Gewürze unter.
Ein Hacksteak hingegen besteht aus 100% Rindfleisch, sowie Salz/Pfeffer evtl. etwas Chile. Die Würzung bleibt sparsam. Da das Rinderhack nicht durch Ei gebunden wrd, empfiehlt es sich dieses vorab einzufrieren. Dadurch geht das grilen wesentlich leichter.
Eine direkte Zubereitung von rohen Hackfleisch benötigt eine per Gesetz vorgeschriebene Umgebung. Das Block house hat hiefür eine eigene Fleischerrei gegründet, in dieser werden unter anderen die Hacksteaks für die Restaurants Ick house und Jim Block hergestellt. Auch Soßen und Dressings stammen alles aus Eigenprodution.
Es werden keine Reste aus dem Blick house zusammen gemixt. Das ist absoluter Quatsch. Mit Resten sind die für den Restaurantbetrirb bergestellten Hacksteaks bzw. das Rinderhack vemeint. Im Block house gibt es neben den Steas den Blockburger. Dieser findet sich als Hamburge in verschiedenen Hamburger „Gramms“ wieder. Die Qualität ist die Selbe.
Geschmäcker sind verschieden, dies ist ok. Doch sollten gewisse Kenntnisse vorhanden sein, bevor man sich unwissend darüber mokiert.
Als Fan von Jim Block konnte ich hoffentlich etwas zum Verständnis beitragen.
Hallo Kohli, danke für deinen ausführlichen Kommentar. Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Bouletten und Hacksteak. Vielen Dank auch hier für die ausführliche Beschreibung. Allerdings war ich ziemlich enttäuscht vom Jim Block, daher ist mein Ton vielleicht auch etwas negativ geraten. Ich liebe gutes Fleisch und bin ja genau aus diesem Grund zu Jim Block gegangen. Nach deinem Kommentar werde ich dem Jim Block aber nochmal eine Chance geben und mal testen, ob das zweite Mal besser wird 🙂 Es bleibt zu hoffen!
Beste Grüße aus Berlin,
Felix
„Nachdem die Steaks im Blockhouse einmalig gut schmecken…“ – naja, wenn man ehrlich ist, dann schmecken die Steaks im Vergleich zu wirklich guten und hochwertigen Steaks aus wirklich guten Steak-Restaurants („filetstück“ und wie sie nicht alle heißen), genauso gut, wie die JB-Burger im Vergleich zu wirklich guten Burger-Buden in Berlin: durchschnittlich – sowohl preislich als auch geschmacklich. Daher ist JB zwar ein gehobeneres Burgerking oder McD, aber halt auch nicht mehr. Das Vapiano der Burger-Restaurants.
Hi frolueb, deine Meinung zum gehobenen Burgerking kann ich nur zustimmen. Allerdings würde mich interessieren was du mit wirklich guten Steak-Restaurants meinst? Kannst du mir ein Beispiel nennen? Lasse mich sehr gerne überraschen! 🙂 Freue mich auf deine Antwort!